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Schotter selbst gemacht

Das Einschottern von Gleisen kann insbesondere bei langen Strecken schnell zu einem teuren Vergnügen werden.
Auf der Suche nach Alternativmaterial bin ich in meinem örtlichen Baumarkt hierauf gestossen:
JASS - Basalt Fugen- und Einkehrsand, Farbe: grau/schwarz, Körnung 0,2mm bis 2,2mm
Der 25kg-Sack kostet ca. 6€ (Stand: 2012) und enthält ca. 10% 'Nullanteile' (Nullanteile = Teile kleiner 1mm, diese sind für H0 interessant).

Die Basaltsteinchen werden gut getrocknet und anschließend mit einem handelsüblichen kleinen (Metall)Sieb gesiebt.

Das Ergebnis (im Bild nur geschottert, noch nicht verklebt) läßt sich durchaus sehen, der Aufwand zur Gewinnung und insbesondere die Kosten halten sich in engen Grenzen - Zeit ist hierbei der größte Kostenfaktor.
Die übrig gebliebenen Steine können entweder für größere Spurweiten verwendet werden, oder, sofern vorhanden, mit einer Schottermühle gemahlen und erneut gesiebt werden.
Übrigens: vor der Verwendung ist der neu gewonnene Schotter gründlich zu waschen, um den enthaltenen Staub zu entfernen.

Einschottern
Über das Einschottern gibt es - nicht nur im Netz - viele Tipps und Tricks und jeder schwört auf seine Methode - denn die ist die einzig Wahre. Diesem Brauch schließe ich mich natürlich an:
    Material- und Werkzeugliste:
  • Basaltschotter -> siehe oben
  • Schotterkleber, ich habe hier Ponal verwendet, 1 Teil Ponal mit ca. 2..3 Teilen Wasser verdünnen, gut umrühren
  • Odol (ja, das Mundwasser; dient zur 'Entspannung' des Wassers)
  • Wasserzerstäuber, z.B. alte Flasche mit Reiniger (vorher gut ausspülen...)
  • (Film)Döschen zum Verteilen des Schotters, ein kleiner Löffel tut es evtl. auch
  • Borstenpinsel zum Verteilen des Schotters
  • Pipette zum Aufbringen des Klebers
  • der Schotter wird mit einem kleinen (Film)Döschen zunächst zwischen den Schwellen, dann links und rechts der Gleise verteilt
  • den Schotter zunächst mit einem Finger, danach mit einem Borstenpinsel verteilen, darauf achten, dass
    • die Schwellen oben frei von Schotter sind
    • die Kleineisen frei von Schotter sind (sonst "humpeln" die Fahrzeuge darüber)
    • im Weichenbereich die Zungen, Herzstücke und Radlenker freibleiben
  • das Gleisbett befeuchten: Wasser mit ein oder zwei Tropfen Odol mischen und mit Hilfe eines Zerstäubers aus einiger Entfernung großzügig verteilen. Darauf achten, daß das Wasser in einem Nebel auf den Schotter niederregnet, direkte Tropfen führen sofort zu einer Kraterbildung. Der Schotter soll vor dem Verkleben gleichmäßig befeuchtet sein, dann verläuft der Kleber besser.
  • Weißleim mit Wasser im Verhältnis 1:(ca.)2..3 verdünnen, wieder ein oder zwei Tropfen Odol zugeben und den Kleber mit einer Pipette auf das Schotterbett aufbringen. Keine Tropfen aus der Pipette fallen lassen, sonst klumpt der Schotter sofort zusammen. Bei guter Befeuchtung und entspanntem Kleber kriecht dieser zwischen die Schottersteine, ohne deren Lage zu verändern
  • Hinweis: Der Basaltschotter dunkelt beim Kleben noch nach, da Staubpartikel, die das einfallende Licht brechen, beim Kleben abgewaschen werden.
  • nach dem ersten Antrocknen ggf. Schotterbett nachbessern, ca. 24 Stunden trocknen lassen
  • farbliche Nachbehandlung nach eigenem Bedarf (...können...wollen...)
  • Tipp: überschüssigen Kleber mit einem Wattestäbchen auftupfen
    Zeit- und Materialbedarf:
  • das Verteilen und Verkleben des Schotters ist nicht in 5 Minuten erledigt: ich habe für einen Meter eine gute Stunde benötigt (und mich nicht sonderlich ungeschickt angestellt) - also EILE mit WEILE!
  • mein Schotter wiegt bei 1l ca. 1,5kg - für einen Meter Gleis habe ich ca. 175g (ca. 120ml) benötigt. Der Bedarf richtet sich in der Hauptsache auch danach, wie groß das Schotterbett neben dem Gleis wird.